Pause bis nächsten Freitag
Ich liege bis zum nächsten Freitag (13. Oktober) in der Sonne. Leider hab ich die Auswertung des Blogevents noch nicht ganz fertig bekommen, daher folgt der Beitrag ebenfalls erst nach meinem Urlaub. 😉
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich in dieser Woche keine Blog-Leser verliere.
Wer bis dahin Sehnsucht nach Texten vom Kilogucker bekommt, der kann natürlich auch im Buch weiterlesen.
Abzocke mit 3-PHASEN-SCHLANK
In der Programmzeitschrift rtv stehen immer wieder lustige Diät-, Abnehm-, und Schlankheits-Werbeanzeigen drin. In der Ausgabe Nr. 37 (2007) wurde allerdings der Vogel abgeschossen. Eine zweiseitiger Werbeartikel, natürlich nach einer „wahren“ Begebenheit. Wer ihn komplett lesen möchte, der findet am Ende des Beitrag den original Artikel. Ich hab ihn hier etwas „zusammengefasst“.
Schon die Überschrift ist köstlich: „Eine Mutter aus Amsterdam entdeckt zufällig das Geheimnis des Schlankwerdens„!
Das Vorher/Nachher-Bild passt auch auf gar keinen Fall zusammen:
Die besagte Mutter, total unzufrieden mit sich selbst, kann kaum noch schlafen und beschließt übers Wochende an die Küste zu Freunden zu fahren. Bei diesen angekommen, ist sie natürlich total müde und macht ein „Nickerchen“.
Dieses kleine Nickerchen war der Beginn eines neuen Lebens. Ja, ich kann sagen, dass ich Ihnen ohne diese Ruhepause diesen Brief nicht hätte schreiben können. In meiner psychologischen Verfassung raubte mir dieser MIttagschlaf den nächtlichen Schlaf. Ich bin sicher, Sie kennen das!
Ehrlich gesagt: Nein, das kenn ich nicht! Aber das ist auch egal, ich war gespannt wie ein Regenschirm und wollte wissen wie die tolle Geschichte weitergeht.
Gegen 10 Uhr abends konnte die Frau dann nicht mehr schlafen, dem Mittagschlaf sei dank. Sie wollte im Bad ein Glas Wasser trinken, und dann ist es passiert: Auf dem Badezimmerregal stand eine Schachtel Brausetabs mit der Aufschrift „3-PHASEN-SCHLANK„! Das war der Zeitpunkt an dem ich die erste Träne vor lachen rausdrücken musste, der Text war so dusselig und plump geschrieben, aber eigentlich ist das Thema nicht lustig, denn die Leute werden ja verarscht.
Es war eine Packung mit 3 Dosen mit den unterschiedlichen Bezeichnungen: „Morgens“, „Mittags“, „Abends“. In jeder Dose waren Brausetabs. Ich habe auch die Einnahme-Empfehlung verstanden, jeweils morgens, mittags und abends aus der jeweiligen Dose ein Brausetab einzunehmen.
Für wie blöd werden die Leser eigentlich gehalten?
Nach der Einnahme der Tabs, hat die Frau dann super geschlafen und am morgen folgte schon die nächste Überraschung:
Ich stellte fest, das ich ausgeschieden hatte wie noch die zuvor (Sie verstehen, was ich meine)!
Nein, das will ich glaube ich gar nicht verstehen. Sie war auf dem Topf und hat den Darm entleert, wie lecker. Ein Abführmittel hat den gleichen Effekt!
Die gute Frau hat dann die Tabs drei Tage regelmäßig genommen und festgestellt, dass die Hose am Bund weiter geworden war. Ursache: 3 Kilo Gewichtsverlust in nur 3 Tagen. Das müssen ja Hammer-Tabs sein. So dachte auch die Frau und fragte bei den „Freunden“ nach, da sie ja die Tabs gemopst hatte. 😉 Diese wussten natürlich nicht woher sie kamen, von einem deutschen Freund, der in Paris arbeitet und zu Besuch war, könnten sie wohl stammen.
Mir haben sich dann fast schon die Fingernägel nach hinten gerollt, so dämlich ging der Werbeartikel weiter. Der Freund der Freunde wurde dann angerufen und dieser hatte tolle Neuigkeiten:
Ein französisches Forscherteam hatte einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Biorhythmus des Körpers und der Fettverbrennung hergestellt. Daraufhin entwickelten sie 3-PHASEN-SCHLANK, […]
Die Frau war total begeistert und wollte wissen wo man die Tabs kaufen kann. Der Freund aus Paris schickte ihr dann per Mail die Internetadresse des Labors:
Sofort ging ich auf die Website und erkannte schnell, warum dieses Produkt eine wahrhafte Revolution darstellt und warum alles natürlich ist. Ich war nun definitiv beruhigt.
Ich war definitiv beunruhigt. Eigentlich sollte jedem vernünftig denkenden Menschen einläuten, dass hier etwas faul ist. Zum Thema Website gibts gleich noch was.
Die Frau hat schließlich in 2 Monaten 36 Kilo abgenommen, pro Tag zwischen 0,5 und 1 Kilo, natürlich ohne auf etwas zu verzichten! Wo das viele Fett hingekommen ist, wissen nur die Götter, oder die Toilette.
Als leicht beeinflussbarer Mensch, würde ich mich nun fragen, wo kann ich die Wundertabs kaufen? Wer stellt sie her?
Ausser einer 0180 Telefonnummer steht nichts, aber auch gar nichts, als weitere Information in der Anzeige. Keine Website, kein Firmenname, kein Preis. Nur eine übliche Geldzurück-Garantie und eine kostenpflichtige Nummer! Die Frau war doch auf einer tollen Website? Wieso daf ich da nicht drauf? Egal, ich wollte die Tabs haben, also hab ich angerufen. Eine Frauenstimme vom Band teilte mir mit, dass leider alle Leitungen belegt sind und ich „kurz“ warten soll. Wohl gemerkt, der Anruf war am Sonntag morgen!
Im Netz nach „3-PHASEN-SCHLANK“ gegooglet, kam ebenfalls keine offizielle Seite zu Tage, nur ein Foren-Eintrag von einer Frau, die ebenfalls noch nie bei der Nummer durchgekommen ist:
Ich habe vor kurzem von diesem neuen Produkt gehört, 3-Phasen-Schlank, hab auch schon 2 oder 3 mal angerufen aber nie geht jemand dran, die Leitungen sind immer belegt!
In einem weiteren Foren-Eintrag wird vor einem ähnlichen Produkt gewarnt: „Chronoslim„! Ebenfalls Brausetabs mit ähnlicher Werbung, allerdings gabs die wirklich zu kaufen:
Die 4 Packungen kosten 141,00 €. Diese Brausetabletten nehme ich nun schon 28 Tage. Kein Erfolg. Ja ich habe sogar eine Gewichtszunahme von 89 kg auf 91 kg.
Tja, ich kann jedem nur raten: Auch hier die Finger weglassen! Allein der Anruf ist sein Geld nicht wert!
Original Werbeartikel:
LipoWell, Fatburner-Drink mit CLA
Neulich hatte ich über Optiwell Control geschrieben, in den Blog-Reaktionen wurde dann auch die 3-Wochen-Geldzurück-Garantie disskutiert. Also dachte ich beim letzten Einkauf, kaufe ich doch mal Optiwell und teste wie es „wirkt“, die Kohle bekomme ich ja wieder. 🙂 Aber nichts, weit und breit war kein Optiwell Control im Regal zu finden. Neben den ganzen Actimel, Yakult und sonstigen Wischi-Waschi-Functional-Drinks war einfach nichts von Optiwell Control zu sehen. Mein Blick blieb dann bei „LipoWell“ stehen, toll zumindest „Well“ kommt im Namen vor, dachte ich. Der Packungsinhalt war gleich groß und das Produkt in etwa gleich überteuert, statt Palmöl wirkt aber bei LipoWell die konjugierte Linolsäure. Dass man Verben konjugieren kann war mir bekannt, aber scheinbar klappt das bei der Linolsäure auch. 😉
Noch 3 Tage: Wassen essen Blogger zwischendurch?
Am 1. Oktober endet der Blogevent: Was essen Blogger zwischendurch?
Bis jetzt haben 15 Blogger am Event teilgenommen. Eigentlich war die Deadline am 30. September gedacht, da ich jedoch am 1. Oktober keine Zeit habe die Auswertung zu machen, verlängere ich die Aktion um einen Tag. 😉 Vielleicht finden sich in den letzten drei Tagen ja noch ein paar Teilnehmer. Am 2. Oktober folgt dann die Auswertung.
Sind Miss-Wahlen vor dem Aussterben?
Zumindest unsere schweizer Nachbarn können wohl keine Miss-Wahlen mehr sehen. Die Show Miss-Zürich, die auf dem Sender „TeleZüri“ lief, wurde schon nach zwei Ausgaben wieder eingestampft. „Die Show hat auf kommerzieller Ebene und auch in Bezug auf die Zuschauerzahlen nicht den erwünschten Erfolg gebracht“, sagte der Leiter für Marketing und Verkauf beim Sender, gegenüber der Zeitung 20-Minuten.
Aber auch das Interesse an der Miss-Schweiz-Wahl ist rückläufig. Während im Jahr 2005 noch 922 000 Personen die Wahl zur schönsten Schweizerin live im Schweizer Fernsehen mitverfolgt haben, waren es 2006 noch 674 000 Zuschauer.
Bleibt nur zu hoffen dass „Germany’s Next Topmodel“ auch bald verschwindet, eine neue Auflage ist ja leider schon geplant, aber wenn in jeder Staffel drei neue Topmodels gefunden werden, sollte der Markt langsam gesättigt sein. Solche Wahlen bewirken meistens nur eines: Essstörungen bei den jugendlichen Zuschauern.
Stern-TV: Fastfood gegen Bio – die Enttäuschung
Am Mittwoch war es wieder soweit, eigentlich hatte ich mich schon auf die Sendung gefreut, denn es sollte ja wieder ein Zwischenbericht zum Experiment „Fastfood gegen Bio“ kommen. Leider war ich dann doch recht enttäuscht als der Bericht an die Reihe kam. Statt über die Vitalfunktionen und das Gewicht zu berichten, wurde lediglich der Gemütszustand getestet. Dieser Test war dann zu allem Überfluss noch mehr schlecht als recht. Die beiden Zwillingsfrauen bekamen 100 Euro und durften 20 Minten einkaufen gehen. Dabei wurde dann die Herzfrequenz gemessen. Bei der Fastfood-Frau lag der Puls bei der ersten Messung bei 87 Schlägen pro Minute, bei der zweiten Messung bei 89 und bei der dritten Messung bei 91! Dieser Unterschied wurde dann als „Stress“ verkauft! Bei der Bio-Frau lagen die Werte bei 95 dann zweimal bei 88 Schlägen. Hier wurde ein verbesserter Gemütszustand diagnostiziert. Meine Güte, was für ein Blödsinn! Ein Unterschied von gerade mal 4-5 Schlägen ist gar nichts! Allein wenn man vom Sitzen in eine Stehposition wechselt, erhöht sich der Pulsschlag. Zudem hatte die Bio-Frau ja einen höheren Anfangspuls, eigentlich steht ja die Fastfood-Frau noch besser da, denn ihr Puls ging nicht über 91 hinaus. 😉
Die Männer schickte man dann mit ihren Frauen Schuhe kaufen, auch sehr wissenschaftlich. Dort schwankten die Pulsschläge etwas mehr, aber wirklich aussagekräftig waren auch hier die Werte nicht, denn der Pulsschlag ist eben stark Situationsabhängig!
Anfangs dachte ich das Experiment könnte intressant werden, doch scheinbar wird es immer schlechter. Die Zwischenergebnisse werden nur dürftig präsentiert, sowohl im TV als auch im Web. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man eigentlich Äpfel mit Birnen vergleicht. Fastfood muss nicht ungesund sein und Bio-Food kann auch Fasfood sein. Ein Wok-Gericht mit Gemüse ist auch Fastfood, ist es deshalb ungesund? Bio-Pizza ist auch Fastfood, ist sie deshalb uneingschränkt empfehlenswert? Hier wird Junkfood mit vollwertiger Kost verglichen, nicht mehr und nicht weniger.
Bildquelle: stern.de/tv/sterntv/
Mineralwasser von Gerolsteiner nun auch als Functional Food
Jetzt hat auch Gerolsteiner das Geschäft mit dem Schlankheitswahn gerochen. Mit ihrem neuen Produkt „Gerolsteiner Linée“ steigt der Getränkehersteller nun auch in den Functional-Food-Sektor ein.
Das Getränk wird laut Hersteller als natürliches Vitalgetränk angeboten, das den Energiehaushalt stabalisieren soll. Hierbei handelt es sich um schlichtes Minerwalwasser mit „Fruchtsüße“ und „leichtem Fruchtanteil“, natürlich ohne Kristallzucker! Fruchtsüße klingt wie immer sehr hübsch, fast so schön wie die „Süße aus Früchten“, oder eben einfach Fruchtzucker, der ebenso die gleiche Kalorienzahl hat wie normaler Kristallzucker, allerdings eine etwas schwächere Blutzuckerreaktion hervorruft. Von den 4,4 Gramm Kohlenhydraten pro 100ml Wasser sind aber trotzdem stolze 4,3 Gramm Zucker. Isomaltulose heisst er, der in der Tat langsamer verdaut bzw. aufgespalten wird. Allerdings ist und bleibt es eine Zuckerart, so sichert sich auch der Hersteller ab:
Durch die enthaltene Fruchtsüße ist Gerolsteiner Linée nicht uneingeschränkt für Diabetiker geeignet.
Als weiteren positiven Effekt soll das funktionale Wasser eine sättigendere Wirkung haben als „normales“ Wasser.
Weizendextrine und ein Extrakt aus der asiatischen Konjakknolle sind wichtige Quellen löslicher Ballaststoffe und haben eine sättigende Wirkung.
Naja, bei gerade mal 0,1 Gramm Ballaststoffen pro 100ml, da ess ich dann doch lieber ein Vollkornbrötchen, das macht mehr Sinn.
Das Wasser gibt es in drei Geschmacksrichtungen: Ananas-Zitronengras, Litschi-Limette und Mango-Grapefruit. Sehr exotisch also!
Ich für meinen Geschmack trinke lieber Mineralwasser ohne Zauberwirkung und nehme meine Ballaststoffe über gesundes Essen auf.
Quelle: gerolsteiner.de, Nährwertanalyse
Wie wiegt man sich richtig?
Bei diaet-blog.info stellte man sich die Frage wie man sich richtig wiegt? Ich will das zum Anlass nehmen und ein paar Tipps geben.
Am Besten ist es, sich immer zur gleichen Zeit zu wiegen. Mal Morgens und mal Abends wiegen ist quatsch. Der ideale Zeitpunkt ist eigentlich Morgens nach dem Aufstehen, bzw. nach der Morgentoilette. Man wird auch schnell feststellen, dass man Abends i.d.R. mehr wiegt als Morgens. Das liegt an der aufgenommen Nahrung und der zugeführten Flüssigkeit. Im Schlaf ist der Stoffwechsel sehr aktiv und somit ist man am Morgen durchs nächtliche „Schwitzen“ im Bett und durch den Toilettenbesuch meistens leichter.
Ich würde zudem empfehlen nicht zuviel auf der Waage rumzustehen, die angezeigten Kilos sind ja nur zu ca. 15-25% Körperfett, der Rest ist Wasser, Knochen und Muskeln, ein paar Gramm mehr oder weniger besagen daher meist gar nichts!
Bildquelle: aboutpixel.de
Stern-TV: Fastfood gegen Bio – Zwischenstand
Das Stern-TV-Experiment geht in die zweite Runde. Nach einer Woche Fastfood gegen Bio, wurde vergangenen Mittwoch in der Sendung eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Zwillingspaare wurden gewogen und nach ihrem Wohlbefinden befragt. Das Ergebnis: Während der Fastfood-Mann gar nicht zugenommen hatte, hat die Fastfood-Frau leicht zugenommen. Die Bio-Esser haben beide leicht abgenommen und fühlen sich wohl etwas besser in ihrer Haut. Wobei beide schon die Lust nach etwas leckerem wie Pizza und Burger verspürt haben. Was die Zwischenergbnisse zeigten, bestätigt eigentlich nur, dass der Stoffwechsel von Person zu Person unterschiedlich ist. So muss Fastfood nicht zwingend dick machen. Zudem ist selbst bei reiner Fastfood-Ernährung eine Gewichtszunahme von mehr als 10 Kilo in 30 Tagen unwahrscheinlich. Die 13 Kilo von Morgan Spurlock im Doku-Film „Super-Size-Me“ sind für mich reine Provokation und Panikmache. Ohne Hilfsmittel und Nahrungsergänzungsmittel ist eine drastische Gewichtszunahme in 30 Tagen wohl nicht die Regel. Zudem muss Fastfood auch nicht immer ungesund sein, es gibt genauso gesunde Pizza und vollwertige Burger, wie der Koch Tim Mälzer in seiner Sendung „Born-To-Cook“ gezeigt hat.
Bildquelle: stern.de/tv/sterntv/
Diät bedeutet Geld – Das Geschäft mit den Pfunden
Die Themen „Diät“ und „Abnehmen“ kreisen ständig um uns herum. In den Medien vergeht kaum ein Tag, an dem einem nicht irgendein Bericht zu diesem Thema verfolgt. Ständig prasseln neue Erkentnisse, Studienergebnisse und verheissungsvolle Informationen auf uns ein. Kein Wunder, denn es lässt sich auf diesem Gebiet enorm viel Geld verdienen, und je mehr man die Betroffenen mit dem Thema konfrontiert desto mehr Geld wird in die Kassen gespült! Und das Geschäftspotential steigt von Jahr zu Jahr an. Betrachtet man den Bericht „Gesundheit in Deutschland„, so zeigen sich klare Tendenzen: Der Anteil der übergewichtigen Männer stieg im Zeitraum von 1984 bis 2003 um 2,8 Prozent an. Bei den Frauen waren es sogar 3,6 Prozent. Bei den stark Übergewichtigen stieg der Anteil sogar um 6,3 Prozent, bzw. 7,1 Prozent bei den Frauen.
Damit noch nicht genug, scheint es auch so, dass Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau anfälliger für Übergewicht sind, wie die beiden folgenden Abbildungen belegen:
Quelle: Gesundheit in Deutschland, 2006
Quelle: Themenhefte, Heft 16, Übergewicht und Adipositas, 2003
Lässt sich aber so auch das stetige Wachstum der Diätindustrie erklären? Sind übergewichtige Menschen aus der „Unterschicht“ empfänglicher für die Werbemaßnahmen der Unternehmen? An dieser Stelle kann man wohl nur Vermutungen treffen.
Um sich in der Informationsvielfalt überhaupt zurecht zu finden, bedarf es mittlerweile viel Ausdauer: So finden sich bei Google allein 11.900.000 Seiten zum Thema „Diät“. Davon haben 504.000 Seiten das Stichwort im Seitentitel. Bei Amazon gibt es 2.312 Bücher zu kaufen, die sich mit „Diät“ befassen. Wer soll da noch die richtigen Informationen finden?
Bedenkt man noch, dass viele Studien und Testreihen von Pharmaunternehmen, Lebensmittel- und Diätkonzernen gesponsort werden, ist fast schon klar, dass einem ständig Meldungen um die Ohren flattern, die einem den Eindruck vermitteln, man müsse etwas gegen seine Fettpolster tun. Für die neu herausgefundenen Ursachen und Probleme gibt es natürlich immer zufällig passende Mittel und Programme auf dem Markt.
Um sich die Marktmacht der Unternehmen in diesem Bereich einmal vor Augen zu führen, will ich ein paar Zahlen nennen:
24 Milliarden Dollar betrug der Umsatz mit Diätprodukten im Jahr 2002 in den USA. Was eine Steigerung von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Zählt man noch Abnehm-Clubs, Kliniken und medizinischen Programmen hinzu, kommen ca. 40 Milliarden Dollar Umsatz zustande. Wohl gemerkt im Jahr 2002!
Betrachtet man dann einzelne Unternehmen, sieht man schnell, dass mit den tollen Tipps der Weight-Watchers und anderen Konsorten, viel Geld verdient wird:
810 Millionen Dollar setzten die „Weight Watchers“ im Jahr 2002 um. Konkurrent „Slim Fast“ kam auf 800 Millionen Dollar. [Quelle]
Wo wir inzwischen angelangt sind, belegen die neusten Quartalszahlen der „Weight Watchers“:
284,8 Mio. Dollar Umsatz im 3. Quartal 2006, Gewinn: 50,6 Mio.
285,5 Mio. Dollar Umsatz im 4. Quartal 2006, Gewinn: 44,3 Mio.
399,4 Mio. Dollar Umsatz im 1. Quartal 2007, Gewinn: 53,8 Mio.
386,3 Mio. Dollar Umsatz im 2. Quartal 2007, Gewinn: 58,0 Mio.
Macht aufs Jahr betrachtet 1,3 Millarden Dollar Umsatz und 206,7 Millionen Dollar Gewinn! Eine stattliche Zahl, aber auf die verlockenden Werbeversprechen springen die Konsumenten eben nach wie vor ungebremst an.
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